Fontane-Denkmal in Neuruppin (Ausschnitt)
Foto: Robert Rauh

Virtuelle Zusammenführung

Wann hatte Fontane die Idee für seine Ballade „Die Brück’ am Tay“? Was hielt er in seinem Notizbuch bei seiner Recherche für die Novelle „Grete Minde“ in Tangermünde fest? Wo befinden sich die Handschriften des Romans „Effi Briest“? Und in welchen Journalen erschienen Fontanes Aufsätze, die er später in seinem Monumentalwerk „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ zusammenfasste?

FONTANE ONLINE gibt hierzu Antworten – schnell und ortsunabhängig. Wenige Klicks ersetzen eine zeitaufwändige Recherche und eine komplizierte Anfrage im Archiv. Denn diese Website führt in den nächsten Jahren erstmals alle im Internet verfügbaren Medien zu Fontanes relevanten Werken virtuell zusammen. Dazu gehören vor allem die in Archiven und Bibliotheken verstreuten Notizbücher, Handschriften und Erstrucke.

Methodischer Zugriff

FONTANE ONLINE gliedert das umfangreiche Werk Fontanes entsprechend seiner schriftstellerischen Tätigkeiten als Erzähler, Lyriker, Publizist, Reisender, Wanderer und Autobiograf. Die Website informiert über die Entstehungsgeschichte seiner Werke – von der ersten Idee, Recherche und Niederschrift über den Erstdruck in einer Zeitung bzw. Zeitschrift bis zur Buchpublikation – bis zur Rezeption in der Forschung.

Im Rahmen seines Schreibprozesses nutzte Fontane verschiedene Medien: Briefe und Handschriften, Notiz- und Tagebücher sowie Journale und Bücher. Links führen auf die Portale der Bibliotheken und Archive, welche die Texte kostenfrei zur Verfügung stellen (Digitale Dienste, s. u.).

Politik und Lebenswelten

FONTANE ONLINE informiert auch mit aktuellen Beiträgen über einzelne Aspekte zum Werk und zur Person des Schriftstellers.

Dabei werden auch kontroverse Themen aufgegriffen wie Fontanes Rolle in der Revolution von 1848 oder Fontanes Antisemitismus.

Reisen

Fontanes „Wanderungen“ sind Inspiration für viele Schriftsteller und Schriftstellerinnen, sich auf eine literarische Begegnung mit der Mark Brandenburg im Hier und Jetzt einzulassen. Mit Fontane gewandert und gereist sind beispielsweise Kerstin Hensel, Luise Berg-Ehlers, Thomas Hettche und Ursula Krechel.

Rezeption

Kurt Tucholsky, der den Theaterkritiker Theodor Fontane sehr schätzte, schrieb 1919, dessen Prosa sei „leicht angestaubt“. Und: „Der Romanschreiber Fontane schwindet mit seiner Zeit“. Hundert Jahre später werden Fontanes Romane noch immer gelesen, und die Rezeption füllt Regale. Fontane ONLINE stellt sukzessive Essays von berühmten Nachgeborenen vor – von Kurt Tucholsky über Thomas Mann bis Günter Grass.

Fontanisten

Die Rubrik „Fontanisten“ informiert über prominente und weniger bekannte Fontane-Stätten, wozu neben Museen, Archive und Bibliotheken auch Kultureinrichtungen, Gedenkstätten und Wege gehören. Außerdem präsentieren sich Vereine und Gesellschaften, die sich Fontanes Werk verpflichtet fühlen.

Digitale Dienste

Archive und Bibliotheken digitalisieren seit Jahren ihr Schriftgut und präsentieren es sukzessive auf ihren Portalen. Interessierte erhalten so einen unkomplizierten und ortsunabhängigen Zugriff auf die Texte.

Die wichtigsten Portale für Fontanes Werk sind

„Digitale Edition der Notizbücher Fontanes“: Altarbild aus dem Kloster Lehnin im Brandenburger Dom, Fontanes Skizze, Notizbuch A14, Bl. 48r
Quelle: Digitale Notizbuch-Edition, hrsg. von Gabriele Radecke, Göttingen 2015ff.