Fontanes judenfeindliche Äußerungen sind keine Lappalie. In seinen Briefen finden sich Begriffe wie „verjüdelte Menschheit“ und er beklagt sich über die „Massenjudenschaft aus allen Weltgegenden“. Aber es gab auch den anderen Fontane, der enge Freundschaften mit jüdischen Zeitgenossen unterhielt.
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Fontanes Notizbücher gehörten zu den letzten, noch unveröffentlichten Handschriften des Autors. Weil sie das gesamte Spektrum seines umfangreichen Werkes abbilden, sind sie ein einzigartiges Arbeits- und Lebensdokument.
Es klingt nach einer effizienten Dichter-Werkstatt. In Fontanes „kleinem Romanschriftsteller-Laden“ produziert der Mann am laufenden Band literarische und journalistische Texte. Und die Frau managt den Alltag, schreibt die Manuskripte ins Reine und fungiert dabei als kritische Lektorin. Die Ehe von Emilie und Theodor Fontane, weiß die Forschung zu erzählen, war eine Partnerschaft auf literarischer Augenhöhe.
Die Handschrift des beliebten Gedichtes „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ ist heiß begehrt. Hundert Jahre nach Fontanes Tod betrug schon der Schätzpreis für die drei mit Tinte und Bleistift beschriebenen Manuskriptseiten 30.000 Euro.
Theodor Fontane hat es Neuruppin nicht leicht gemacht. Während er zeitlebens Distanz zu seiner Heimatstadt wahrte, unternahm Neuruppin, das sich seit 1998 ‚Fontanestadt‘ nennen darf, alles getan, um den Schriftsteller postum zu würdigen. Die Ehrungen reichen von der mit Pomp und Pathos gefeierten Enthüllung eines Denkmals (1907) bis zum groß gefeierten Fontane-Jubiläum anlässlich seines 200. Geburtstags (2019).
Ein Ausflugstipp für Literaturfans im Havelland: Am 21. Mai 2023 beginnt die Ausstellung „Fontane on Tour“ in der Schinkel-Kirche in Petzow am Schwielowsee, Fercher Straße, 14542 Werder (Havel).
Verstört stürzten die Menschen durch die Straßen. Andere wirkten eher ernst und entschlossen. Sie alle kamen vom Schlossplatz gerannt, wo nach einer zunächst friedlichen Kundgebung mit dem König das preußische Militär auf die Demonstranten geschossen hatte. Innerhalb weniger Stunden wurden im Stadtzentrum rund 200 Barrikaden errichtet. Auch in der Straße, in welcher der 30-jährige Apothekergehilfe Fontane das Berliner Revolutionsgeschehen am 18. März 1848 beobachtete.
Es war ein kleiner Affront: Vom preußischen König zum Akademie-Sekretär ernannt, reichte Theodor Fontane nach nur wenigen Wochen am 28. Mai 1876 seine Kündigung ein. Als Diener zweier Herren war der Schriftsteller zwischen die Fronten geraten.
Der Untertitel Erlebtes 1870 täuscht. Fontanes Leserschaft erfuhr nicht die ganze Wahrheit. Emilie, seiner vertrauten Frau, ging es nicht besser. Weder aus Fontanes autobiografischem Buch Kriegsgefangen noch aus seiner Privatkorrespondenz geht hervor, wie sehr er in der französischen Gefangenschaft auch gelitten hat.
Der „6. November 1730 […] veranschaulicht in erschütternder Weise jene moralische Kraft, aus der […] dieses gleich sehr zu hassende und zu liebende Preußen, erwuchs. […] Und doch ist der eigentliche Mittelpunkt dieser Tragödie nicht Friedrich, sondern Katte. Er ist der Held, und er bezahlt die Schuld.“ [Fontane, Das Oderland]
Wie Fontane zum Wegbegleiter des Orientmalers wurde. Höflich bat der Vater um die Aufnahme des verlorenen Sohnes. Das väterliche Gesuch aus der Mark richtete sich an die „Königlich Preußische Akademie der Künste“ in Berlin.