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Die „Abschreibe-Maschine“ – Wie Emilie Fontane zur Legende wurde

Es klingt nach einer effizienten Dichter-Werkstatt. In Fontanes „kleinem Romanschriftsteller-Laden“ produziert der Mann am laufenden Band literarische und journalistische Texte. Und die Frau managt den Alltag, schreibt die Manuskripte ins Reine und fungiert dabei als kritische Lektorin. Die Ehe von Emilie und Theodor Fontane, weiß die Forschung zu erzählen, war eine Partnerschaft auf literarischer Augenhöhe.

Glücksgefährdet – Fontane und Neuruppin

„Kleine Provinzialstadt“: Altes Gymnasium Neuruppin; im Hintergrund Klosterkirche und Ruppiner See. Foto: Marco Petruschke

Theodor Fontane hat es Neuruppin nicht leicht gemacht. Während er zeitlebens Distanz zu seiner Heimatstadt wahrte, unternahm Neuruppin, das sich seit 1998 ‚Fontanestadt‘ nennen darf, alles getan, um den Schriftsteller postum zu würdigen. Die Ehrungen reichen von der mit Pomp und Pathos gefeierten Enthüllung eines Denkmals (1907) bis zum groß gefeierten Fontane-Jubiläum anlässlich seines 200. Geburtstags (2019).

Der Gefühlsrevolutionär – Fontane und die Revolution von 1848

Verstört stürzten die Menschen durch die Straßen. Andere wirkten eher ernst und entschlossen. Sie alle kamen vom Schlossplatz gerannt, wo nach einer zunächst friedlichen Kundgebung mit dem König das preußische Militär auf die Demonstranten geschossen hatte. Innerhalb weniger Stunden wurden im Stadtzentrum rund 200 Barrikaden errichtet. Auch in der Straße, in welcher der 30-jährige Apothekergehilfe Fontane das Berliner Revolutionsgeschehen am 18. März 1848 beobachtete.

Alarmierende Nachricht – Der unbekannte Deutsch-Franzose

Zitadelle Besançon, Blick auf die Königliche Front; Foto: Robert Rauh

Der Untertitel Erlebtes 1870 täuscht. Fontanes Leserschaft erfuhr nicht die ganze Wahrheit. Emilie, seiner vertrauten Frau, ging es nicht besser. Weder aus Fontanes autobiografischem Buch Kriegsgefangen noch aus seiner Privatkorrespondenz geht hervor, wie sehr er in der französischen Gefangenschaft auch gelitten hat.

Eine Geisterbeschwörung – Fontane bei Katte

Schild über dem Eingang zur Katte-Gruft in Wust, Foto: Robert Rauh, 2022

Der „6. November 1730 […] veranschaulicht in erschütternder Weise jene moralische Kraft, aus der […] dieses gleich sehr zu hassende und zu liebende Preußen, erwuchs. […] Und doch ist der eigentliche Mittelpunkt dieser Tragödie nicht Friedrich, sondern Katte. Er ist der Held, und er bezahlt die Schuld.“ [Fontane, Das Oderland]

Wilhelm Gentz – Bilder und Bananen

Der Schlangenbeschwörer, Ölgemälde von Wilhelm Gentz, 1872, Foto: Hannes Mattner

Wie Fontane zum Wegbegleiter des Orientmalers wurde. Höflich bat der Vater um die Aufnahme des verlorenen Sohnes. Das väterliche Gesuch aus der Mark richtete sich an die „Königlich Preußische Akademie der Künste“ in Berlin.